Mit acht unerschrockenen Berglicht-Wanderfreunden machen wir uns am Mittwoch auf in den Chiemgau, wo der Wetterbericht für heute noch das akzeptabelste Wetter vorhersagt. Im Zug ist Maskenpflicht angesagt, was die Verständigung erschwert, aber nicht verhindert ;-)
Sobald wir in Bernau am Chiemsee aussteigen, dürfen wir unseren Mundschutz verstauen und die frische Luft in unsere Lungen füllen. Herrlich! Anfangs hängen die Wolken tief über den Bergen. Es geht zunächst durch die pittoreske Ortschaft direkt durch den Friedhof bis an den Ortsrand mit den wunderschönen Bauernhäusern.
Die Bewegung und die feuchte Sommerluft lässt uns schnell sämtliche unnötigen Kleidungsschichten ablegen. Durch dichten Wald geht es auf schmalen Pfaden relativ steil bergauf. In weniger als zwei Stunden sind wir auch schon auf der Lindlalm und machen es uns am gemütlichen Tisch vor der Alm mit unserer mitgebrachten Brotzeit bequem.
Der Chiemseeblick von der Lindlalm erhält durch die tief hängenden Wolken eine dramatische Note. Aber da kommt doch tatsächlich die Sonne heraus und bleibt uns den Rest des Tages hold! Nach einer Stunde Rast gehen wir nur wenige Meter weiter zum höchsten Punkt zum Haus am Reifenberg. Der Ausblick ist noch durch einige Wolken sehr begrenzt, aber wir erhaschen einen Blick auf die Gedererwand und die Kampenwand.
Nun erwartet uns das erste Abenteuer. Wir müssen an mehreren Bullen vorbei, die sich direkt am Gatter aufgestellt haben. Zum Glück haben wir ein paar Rinderflüsterer dabei, die die Tiere dazu bewegen, uns das Gatter öffnen und vorbei gehen zu lassen. Puh, das haben wir gerade so überlebt! ;-)
Hinab laufen wir bei schönstem Sonnenschein über breite Wege und kommen zur Herrenalm, wo wir uns an den in den letzten Tagen von Kühen zertretenen Matsch vorbei bugsieren. Aber unser Schuhwerk muss das aushalten. Auf dem Weg über weiterhin recht feuchte Wege durch den Schauergraben laben wir uns noch an einer Quelle, bevor wir die steile Salinentreppe hinuntersteigen.
Das nächste kleine Abenteuer ist die Überwindung eines Hangrutsches. Ein Schild mit der Aufschrift „Hang in Bewegung“ könnte einem schon Sorgen bereiten. Wir kommen aber sicher auf die andere Seite des kleinen Hangs und können entspannt unseren Weg Richtung Kuchen auf der Seiseralm fortsetzen.
Kurze Zeit später sind wir auch schon an der Seiseralm, bestellen uns Radler, Holunderschorle, diverses leckeres Gebäck und Eis. Hier lässt es sich aushalten! Über eine Stunde sitzen wir auf der Terrasse, genießen den ungetrübten Chiemseeblick über die grünen Wiesenhügel und machen uns dann doch noch auf den Weg zurück nach Bernau. Am Ende müssen wir das Tempo etwas erhöhen, um unseren Zug noch rechtzeitig zu erwischen.
Der Regen am Abend in München und am nächsten Tag zaubert uns nach diesem sonnigen und wunderschönen Tag ein glückliches Grinsen in die Gesichter.
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